Langweilig ist uns wohl irgendwie allen. Selbst Leuten, die sich auch ohne Corona gern auf Distanz halten, wird es langsam zu viel. Doch was will man tun?
Nun ja, man könnte sagen scheiß drauf. Wenn ich mich so umsehe, tun das mittlerweile ja auch viele. Im Baumarkt ist jedenfalls halligalli und die Straßen sind auch wieder voll. Bei uns in der Straße wurde dieser Tage gefeiert, weil es im lokalen Markt seit Wochen das erste Mal Klopapier gab. Nicht dass wir welches brauchen, aber es ist ein Zeichen, dass die Normalität zurückkehrt. Oder ist es einfach nur so, dass wir alle durchdrehen?
Wir trinken fein am Zaun Bier, also 1,5 Meter Abstand gewahrt. So wirklich riesig ist der Unterschied nicht im Vergleich zu letztem Frühjahr. Wir wohnen halt auf dem Dorf. Da ist Distanz nicht so das Problem. In einem kleinen Apartment möchte ich mit Kindern grad nicht leben. Das muss die Hölle sein.
Ich persönlich richte mich daran auf, dass es anderen noch schlechter geht. Oder würdet ihr im Moment gern in Großbritannien wohnen oder den USA. Das will ich sonst auch nicht, aber jetzt ganz besonders. Wobei die Briten es wirklich nicht besser verdient haben. Die können jetzt schon mal für den Brexit üben.
Im Ausland wird Merkel übrigens gefeiert. Da gibt es Memes, die fragen, warum ist die Todesrate in Deutschland so viel niedriger als in den USA. Antwort: Die Deutschen haben eine Physikerin als Chef, USA einen Gameshow Host. Da ist schon was dran. Wenn ich sehe, wer im Krisenrat sitzt bei den Amis, man könnte lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Da wird Wrestling mal schnell zu kritischer Infrastruktur, weil Donald mit deren Chef, Vince McMahon befreundet ist und auf Wrestling steht.
Donald ist zugegeben speziell. Ist schon interessant zu sehen, womit der gerade alles durchkommt. Wenn man bedenkt, dass die Republikaner mal die progressive Partei in den USA war, ist schon traurig.
Mir ist langweilig. Ich würde gern mal wieder die Familie wiedersehen und vielleicht auch mal in die Schenke. Man kann ja nicht immer nur zu Hause trinken. Ist eher so ein deutsches Ding. Im Ausland trinkt man weniger zu Hause. Als anständiger Deutscher hat man immer mindestens einen Kasten Bier im Haus.
Wahrscheinlich ist das der entscheidende Unterschied Im Ausland haben die Hamsterkäufer auch eher die Alkoholregale leergeräumt und nicht Klopapier gehamstert. Vielleicht sind wir Deutschen einfach nur ein Level weiter.